Über Julie Goldblum

 

Autorin

Julie Goldblum

schreibt seit ihrem 12. Lebensjahr: am Anfang noch zur Unterhaltung ihrer Schulfreundinnen, später mit immer leidenschaftlicherem und professionellerem Hintergrund.  Durch ihre buntgescheckte berufliche Laufbahn, die sie durch verschiedene Länder und Kontinenten geführt hat, wurde das Schreiben zu einem fixen Ruhepol in ihrem Leben. Julie hat als Journalistin, Storyboard-, Drehbuch- und Theaterstückautorin sowie als Content Writer und Websitetexterin im Social Media Bereich gearbeitet.

 

Hier ein paar Details über Julie Goldblum

Hier ein paar FAQs für und von Julie:

 

Über Julie, die Autorin

Wie bist du dazu gekommen Autorin zu werden?

Ich habe in meinem Leben wirklich viel ausprobiert und war auch in wirklich vielen Berufen und Branchen tätig, aber zum Schreiben bin ich immer wieder zurückgekehrt. Dort fühle ich mich vollständig. Also hatte ich letztendlich keine andere Wahl 😉

Hast du noch einen (anderen) Traumberuf?

An sich bin ich ausgebildete Verhaltensmanagerin für den interdisziplinären Bereich. Das ist ein sehr spannendes Thema, das leider noch wenig Einzug in unser praktisches Wirtschaftsleben gefunden hat. Aber auf dem Gebiet zu arbeiten – und vor allem Führungskräfte über diese Thematik die Augen zu öffnen und die Möglichkeiten aufzuzeigen – das würde mich schon sehr reizen.

Hast du ein Vorbild?

Schriftstellerisch viele 😉

Was inspiriert dich, Bücher zu schreiben?

Sagen wir, ich kann nicht anders 😀 Es gibt so viele Ideen für Geschichten in meinem Kopf, die einfach raus wollen. Leider werden meine Lebensjahre dafür nicht ausreichen, da ein Buch ja doch nicht von heute auf morgen fertig ist, aber sie drängen jeden Tag aufs Neue in mir, geboren zu werden.

Welches ist dein bestes von allen, die du geschrieben hast

Das ist noch nicht veröffentlicht 😉

In welchem Alter hast du angefangen zu schreiben?

Mit 12 Jahren.

Wie  lange brauchst du ungefähr, um ein Buch zu schreiben?

Die erste Fassung geht schnell.  Wenn ich Zeit zum Schreiben habe, dann schaffe ich ein Kapitel (ca. 10-15 Seiten) pro Tag und 4-5 Kapitel pro Woche.  So kann man es sich recht leicht ausrechnen.  Die Nachbearbeitung braucht dann noch einmal den gleichen Zeitrahmen. Meeresglück ist ja ein sehr langes Buch mit insgesamt 70 – 75 Kapiteln. Bei der Erstfassung habe ich ca. 3 Monate daran geschrieben, dann ist es lange gelegen und dann wieder bearbeitet worden, dann wieder lange gelegen 😉 Es ist ein großer Unterschied in der Frage: wie lange schreibt man ein Buch und wie lange braucht es um es zu veröffentlichen.

 Hier ein paar Details über Julie Goldblum den Menschen

Über Julie, den Menschen:

Welche drei Wörter beschreiben dich?

Verträumt, vertieft, verkopft

Wie sieht für dich die perfekte Mahlzeit aus?

Das perfekte Essen hängt von der Begleitung und vom Gespräch ab 😉

Was kannst du, das die meisten Menschen nicht können

Ich merke mir Texte und Gespräche fast Wortgenau auch nach sehr langer Zeit. Ich merke mir solche Sachen wie einen Film, den ich dann jederzeit wieder ablaufen lassen kann.

Wie sieht für dich die perfekte Entspannung aus?

Mein Sofa, genügend Zeit und ein gutes Buch – oder schlafen 😉

Welches Buch liegt auf deinem Nachttisch

Nicht nur eines. Aber die Bücher, die es auf meinen Nachttisch schaffen, haben noch nicht ihre Zeit. Normalerweise lese ich einen Roman an einem Tag durch – aus dem Grund habe ich auch einen enormen Bedarf an Büchern! – und dann wandern sie in mein Bücherregal. Die Romane, die jedoch auf meinem Nachttisch liegen, haben noch nicht den richtigen Zeitpunkt erreicht, damit ich sie lesen möchte. Ich glaube fest daran, dass jedes Buch seinen richtigen Zeitpunkt hat und mir dann eine Botschaft übermittelt, welche auch immer 😉 Oder es sind „Arbeitsbücher“. Im Moment liegt dort „Romeo Spätlese“ – ich soll, angelehnt an dieses Buch – daraus ein  Theaterstück konzipieren.

Was ist dein Lieblingsbuch?

Das ist eine sehr unfaire Frage, denn ich habe nicht nur ein Lieblingsbuch, sondern jede Menge! Wenn ich aber eine Schriftstellerin herausheben darf, dann ist es für mich eindeutig Georgette Heyer. Sie hat eine Brillanz in der Beschreibung, einen feinen Humor und eine Leichtigkeit in der Geschichtenerzählung, die mich jedes Mal wieder fasziniert. Ich habe all ihre Werke und viele davon schon mehr als ein Dutzend Mal gelesen. Und sie werden mir nie langweilig.

Welches Buch sollte jeder lesen?

„Das Foucaultsche Pendel“ von Umberto Eco und „Sophies Welt“ von Jostein Gaarder. Grandios finde ich auch „Gut gegen Nordwind“ von Daniel Glattauer, vor allem, weil mich diese Erzählform wahnsinnig fasziniert hat. Aber es gibt eine Menge Bücher, die meiner Ansicht nach jeder lesen sollte 😉

Was ist dein Lieblingsfilm?

Wow. Wieder so eine böse Frage. Wie soll man sich auf einen Lieblingsfilm reduzieren können? Das geht ja nicht einmal, wenn man von jedem Genre den Lieblingsfilm wählt. Ein Film, der mir spontan einfällt, ist „Revolver“ von Guy Ritchie – wo mir vor allem das Ende am besten gefällt: die wissenschaftliche Analyse des Unterschieds zwischen Ego und Ich. Hat mir wirklich die Augen geöffnet.

Was ist für dich die bedeutendste Erfindung?

Die Schrift und der Buchdruck und Musik.

Was ist dein Lieblingszitat?

Mut ist wie Energie

Bei welchem Ereignis der Geschichte wärst du gern dabei gewesen?

Ich hätte gern das Paradies gesehen 😉

Wie sieht die Zukunft aus?

Wunderbar 🙂

Julie Goldlbum über die Welt des Bücherschreibens

Julie, über die Welt des Bücherschreibens

Wie findest du die Ideen für deine Geschichten?

Buh, das kann ich eigentlich gar nicht sagen. Eigentlich entscheide ich, dass ich einen neuen Roman schreibe und dann poppt bereits ein Bild vor meinem inneren Auge auf. Ich meine, es ist immer klar, dass es eine Liebesgeschichte wird, also ist der Plot schon irgendwo vorprogrammiert 😉 Für mich ist eigentlich vorrangig, dass ich ein Gefühl für die Location und für die Charaktere der Hauptprotagonisten bekomme. Der Rest ergibt sich dann von alleine.

Am Anfang ist die Idee. Der folgt das leere weiße Blatt, das den meisten Schriftstellern Angst macht. Wie überwindest du die Furcht?

Ich kenne die Angst vor dem weißen Blatt eigentlich nicht. Ich kenne aber sehr wohl den Frust bei den ersten Kapiteln, die immer sehr holpern und gar nicht rund laufen wollen 😀 Das geht so lange, bis die Charaktere die Geschichte übernehmen, und ab dem Moment habe ich und meine tollen Ideen kaum eine Chance mehr. Ja, ab dem Moment bin ich nur noch die Typin an der Tastatur.

Woher weißt du, wie du eine Geschichte am besten aufbaust?

Nun, da würde ich sagen, auf der einen Seite ist es gutes altes Handwerk, auf der anderen Seite Erfahrung und auf der dritten Seite machen das bei mir die Charaktere selbst. Jede Geschichte hat einen Anfang, eine Mitte und einen Schluss. Es ist eigenartig, wie viele Starter das am Anfang vergessen. Der Plot für einen Liebesroman ist – wie schon oben erwähnt – an sich vorgegeben: zwei Menschen treffen sich (Anfang), zwei Menschen finden zusammen (Mitte) und zwei Menschen verlieben sich (Ende). Gut ist es immer, wenn man sich an die Plotregel hält (Höhe- oder Wendepunkt nach zwei Drittel des Buches) und ganz wichtig ist der rote Faden, der durch die ganze Geschichte laufen muss. Die Hauptprotagonisten gehören in den ersten zwei bis drei Kapitel spätestens vorgestellt UND auch die wichtigen Nebendarsteller gehören zumindestens namentlich erwähnt und in welcher Beziehung sie zu den Hauptprotagonisten gehören. Ganz wichtig finde ich es auch, dass sich der Charakter einer Person durch das ganze Buch durchzieht. Ich kann nicht am Anfang eine Frau haben, die fein kleines Mäuschen ist und die plötzlich zu einer super toughen Businesslady mutiert (außer sie spielt es vor ;)) Auch die Veränderung des Charakters – becoming a better person – ist wichtig. Das Leben passiert diesen Menschen und das Leben verändert sie. Und wenn es ganz toll ist, dann verändern sie sich auch durch die Erlebnisse und die Liebe zu dieser anderen Person.

Wie transportierst du Stimmungen und Gefühle?

Hier darf man – v.a. bei einem Liebesroman – natürlich sehr gern in die Natur-, Musik- und Klischeekiste greifen. Nein, ganz ist es nicht so 😀 Ich versuche Stimmungen und Gefühle dadurch einzufangen, dass ich sie ersten von allen Sinnen erlebbar und nachvollziehbar mache und zweitens, dass ich Dinge, Orte, etc. beschreibe, die ich v.a. gut kenne und von denen ich annehme, dass sie auch die LeserInnen gut kennen bzw. nachvollziehen können. Wenn meine Protagonisten es schaffen, sich in Situationen zu bewegen, Dinge zu essen, zu sehen oder zu fühlen, die auch der Leser bereits gegessen, gesehen und gefühlt hat, dann wird er sich daran erinnern und gern der Geschichte mit dorthin folgen. Abgesehen davon haben die meisten Menschen sehr ähnliche Triggerpunkte: wir mögen Sonnenuntergänge, das Meer, Lagerfeuer, Weihachten, die Liebe. Und ebenso haben die meisten Menschen mit diesen Dingen eine positive Verbindung, und ja auch Sehnsucht danach. Wenn ich das im Hinterkopf behalte, dann ist es nicht so schwer Stimmungen zu beschreiben.

Wie machst du aus Figuren echte Persönlichkeiten?

Für mich sind sie echte Persönlichkeiten 😀 Nun, sagen wir einfach meine Romane sind sehr authentisch, d.h. die Hauptfiguren essen, schlafen, gehen aufs Klo, fühlen sich schlecht oder gut, ihnen ist kalt oder sie sind genervt, verunsichert, manchmal eigenartig. Es ist mir wichtig, dass sie in ihrer ganzen Vielfältigkeit aus einem Guss sind. Es nervt mich extrem, wenn die Charaktere der Hauptfiguren keinen roten Faden haben. Menschen sind nun mal so oder so und so oder so reagieren sie auf bestimmte Situationen, die von außen auf sie kommen. Der eine kämpft, der andere flüchtet, der dritte verfällt in Schockstarre. Ich finde es sehr wichtig, dass sich das durch den ganzen Roman durchzieht. Dadurch kann man auch die feinen Veränderungen besser herausarbeiten, die sich bei der Figur im Laufe der Geschichte zeigt.

Welchen Fehler darf man beim Schreiben auf keinen Fall machen?

Aufhören! 😀  Nein, ich finde es das wichtigste, das ich nicht – nachdem ich ein paar Kapitel geschrieben habe – alles wieder wegwerfe und von neuem anfange, nur weil ich plötzlich das Gefühl habe, das ist nicht gut genug.  Bei mir entwickelt sich eine Geschichte erst nach ein paar Kapiteln. Ich nenne das immer: „wenn meine Charaktere die Geschichte übernommen haben“. Erst dann zeigen sie , wer sie wirklich sind, wie ihr Charakter auch in den Feinnuancen funktioniert bzw. reagiert. Und erst dann flutscht die ganze Sache so richtig. Und natürlich passen da die ersten Kapitel des Öfteren gar nicht mehr  zu dem Rest der Geschichte. Aber die schreibe ich dann erst um, wenn ich mit der ganzen Schoße fertig bin.

Wie bekommt man einen persönlichen Schreibstil?

Durch Lesen, lesen, lesen. Und schreiben, schreiben, schreiben. Zuerst liest man seine LieblingsautorInnen, dann kopiert man sie, dann kommt man drauf, dass man 1. es nicht schafft, sie zu kopieren und 2. dass es nichts bringt, sie zu kopieren 😉 ABER man findet durch lesen, lesen, lesen drauf, was man an den Romanen bzw. an den AutorInnen mag und was man bei anderen nicht mag. Und dann startet man die Sachen, die man mag, in seine Geschichten einzubauen. Und durch stetiges Lesen und Schreiben entdeckt man mit der Zeit den Stil, mit dem man sich – in dem Moment – am besten fühlt, und auch am besten kann. Wichtig finde ich auch, dass man verschiedene Genres ausprobiert: Krimis, Gedichte, Thriller, Fantasy, Humor, etc. Erstens bemerkt man, was man gern schreiben möchte und zweitens in welchem Genre man sich gut fühlt.

Was sind deine Lieblingswörter?

Ich  muss ehrlich sagen, es sind „alte“ Wörter. Wörter, die in Vergessenheit geraten sind, wie letztendlich, ob der Vernunft und so weiter. Ich liebe alte Wörter, ich möchte sie gern wieder zurückholen, „normal“ machen – auch damit der Mensch in seinem Alltag wieder mehr als die üblichen 400 bis 800 Wörter, die wir im Alltag verwenden. Aber ich kombiniere auch gerne die „neuen“ Wörter der Zeit mit meinen Romanen: Jede Generation hat ihr eigenes Vokabular und ihre eigene Ausdrucksweise. Ich finde es aus dem Grund auch wichtig, dass die Sprache der direkten Rede zu dem Charakter und dem Alter passt – und zu der Nationalität.

Was macht für dich ein wirklich gutes Buch aus?

Wenn ich mich in der Geschichte wirklich verlieren kann. Wenn sie mich packt und fesselt und wenn ich keine Chance habe, das Buch aus der Hand zu legen, bevor ich es nicht zu Ende gelesen habe. Wenn es so spannend ist – ja, auch Liebesgeschichten können unglaublich spannend sein – dass ich keine Chance habe, aufzuhören, bis ich es nicht endlich weiß 😀

Was gefällt dir am Beruf des Autors?

Ich habe das große Glück, dass ich mich beim Schreiben nicht quälen muss, um etwas zu Papier zu bekommen. Wenn meine Protagonisten übernommen haben, dann sehe ich den ganzen Roman wie einen Film, den ich noch nicht kenne, wo ich nicht weiß, was im nächsten Moment passiert, wie die Figuren reagieren werden, was sie sagen werden. Es passierte mir nicht nur einmal, dass ich mitten in einer Szene steckte und plötzlich tauchte eine neue Person auf, die einfach um die Ecke kam. Und ich kann sie auch nicht mehr entfernen. Sie gehört einfach genau in dem Moment genau dahin. Später ist es dann meine Aufgabe, diese Figur nach den Grundregeln des Schreibens schon vorab einzuführen und den Leser auf ihn vorzubereiten. Aber das alles passiert erst in der Nachbearbeitung. Auch tun meine Protagonisten sehr selten das, was ich mich für sie ausgedacht habe. Oder glauben Sie wirklich, dass ich freiwillig bei Meeresglück über 700 Seiten schreiben wollte? Ganz sicher nicht! Doch jedes Mal, wenn ich dachte, jetzt geht es dem Ende zu, begannen die beiden zu streiten, es klingelte ein Telefon oder eine sonstige Wendung nahm ihren Lauf und die Geschichte ging einfach weiter. Bei den Romanen, die gerade in Arbeit sind, ist es sogar so weit gegangen, dass ich von der Materie, in die ich da plötzlich hineingeschlittert bin, überhaupt keine Ahnung hatte: teilweise haben es mir meine Figuren erzählt, die genauen Details habe ich dann nachrecherchiert.  Aus dem Grund lerne ich auch sehr viel. Jeder Roman lehrt mir etwas Neues. Bei Meeresglück z.B. war es die Herstellung von Surfbrettern, was bei einem Herzinfarkt passiert und was mit einer Person passiert –und ihrer Umgebung – wenn sie in eine körperliche Auseinandersetzung erleiden muss.

Was wünschst du dir vom Leser?

Sich verzaubern zu lassen. Ganz einfach. Sich auf die Protagonisten und die Geschichte einzulassen und mitzufiebern, mitzuleiden und mitzufühlen.