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Apropos Spaziergang! Als eines der wenigen Betätigungen, die uns in der jetzigen Zeit außerhalb der Wohnung möglich sind, wird das spazieren gehen auch in den Wintermonaten sehr fleißig und mit großer Ausdauer von den Stadtmenschen betrieben. Ja, wir haben auch schon festgestellt, dass wir wohl noch nie so viel zwischen November und Februar FREIWILLIG im Freien unterwegs waren 😉

Neu war mir jedoch auf jeden Fall, dass es eine eigene Wissenschaft dazu gibt: die Promenadologie, eine von dem Soziologen Lucius Burckhardt entwickelte kulturwissenschaftliche und ästhetische Methode, die darauf abzielt, die Bedingungen der Wahrnehmung der Umwelt bewusst zu machen und die Umweltwahrnehmung zu erweitern (näheres interessantes dazu ist unter https://de.wikipedia.org/wiki/Promenadologie nachzulesen)

Gegründet wurde die Spaziergangswissenschaft in den 1980er Jahren im Fachbereich Architektur, Stadtplanung und Landschaftsplanung. Ja, verbunden mit diesen drei großen Studiengängen fand ich das Ganze nicht mehr ganz so abstrus, wie ich zugeben muss 😉

Der Spaziergang wird als Instrument der Welterschließung angesehen, mit dem Ziel des bewussten Wahrnehmens, auf der anderen Seite eben für oben genannte Stadtplaner und Architekten, aber natürlich auch für uns. In der jetzigen Zeit, in der Spazieren gehen fast schon zur einzigen Möglichkeit zählt, sich mit den Lieben der Lieben zu treffen, wird jedoch auch sichtbar, wie wichtig das gute Wohnumfeld ist und dass die Größe und Anzahl der Parks und Grünflächen nicht wirklich ausreicht.

Auch regt es das Interesse an der „analogen“ Welt, da gerade jetzt sehr viele Künstler Spaziergänge, Stadt- und Architekturführungen oder auch künstlerische Aktionen organisieren.   Wichtig sei es auch ohne Musik oder sonstige Ablenkungen (wie dem Handy) spazieren zu gehen, da dabei das Hirn von einer Hälfte zur anderen pendelt, weil der eine Fuß von der gegenüberliegenden Gehirnhälfte gesteuert wird.  Es ist eine leichte, repetitive Tätigkeit, die einen nicht völlig vereinnahmt und bei der wir uns umschauen, erkennen und entdecken können. Aber es ist auch ein Modus, wo wir gut auf überraschende Einfälle kommen können. Da wir nun mal gehende Wesen sind, ist es etwas Wesentliches, das uns ausmacht (nachzulesen unter https://orf.at/stories/3198474/).

Warum ich mich so für den Spaziergang interessiere? Tja, weil es in meinem neuen Roman um einen solchen geht 😀 Es geht um den Mut, sich darauf einzulassen und um eine gewisse Neugierde, auch dabei zu bleiben. Es geht um eine Entdeckungsreise in eine neue Welt oder um altbekannte Orte, die es  neu zu erleben gilt, es geht um Gedanken, um Gespräche, um Erinnerungen und um Träume.

Ja, es ist wirklich Zeit, dass ich mich ans Schreiben mache 😀